Archiv des Autors: Werner Gaar
Österreichische Energie-Außenhandelsbilanz
Die Energieaußenhandelsbilanz von 2003 bis 2009 zeigt, welche gewaltigen Summen in Österreich für den Import fossiler Energieträger (und auch Strom) ausgegeben werden. Im Jahr 2008 stieg das Netto-Importvolumen auf 10,3 Milliarden Euro und ist 2009 nur aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise gesunken.
Quelle: Österreichischer Biomasse-Verband
Wer sind Österreichs WaldeigentümerInnen?
Mit den Einstellungen und Verhalten traditioneller und “neuer” Waldeigentümergruppen im Vergleich haben sich Karl Hogl, Michael Pregernig und Gerhard Weiß vom Institut für Sozioökonomik der Forst- und Holzwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien wissenschaftlich auseinander gesetzt.
Die traditionelle Bindung von Waldeigentum an landwirtschaftliche Betriebe scheint auch in Österreich seit Jahrzehnten zu schwinden.
Das Ziel des hier zitierten Papers war es, ein möglichst repräsentatives Abbild der Waldeigentumsverhältnisse in Österreich zu zeichnen und insbesondere der Frage nachzugehen, inwieweit eine Verschiebung von „traditionellen“ zu sogenannten „neuen“ WaldeigentümerInnen stattfindet und in welchen Merkmalen sich „neue“ von „traditionellen“ WaldeigentümerInnen unterscheiden.
Typen von WaldeigentümerInnen
Typ 1: Bäuerliche WaldeigentümerInnen
Diese Gruppe, die 20% der Befragten umfasst, kann als der Prototyp „bäuerlicher WaldeigentümerInnen“ angesehen werden. In Bezug auf die Waldbesitzgröße dominieren mittelgroße Betriebe.
Typ 2: NebenerwerbslandwirtInnen
Typ 3: „KleinstädterInnen“ mit landwirtschaftlichem Hintergrund
Sie wohnen großteils in unmittelbarer Nähe zum eigenen Wald.
Typ 4: BerufsaussteigerInnen
Ihre VertreterInnen wohnen in unmittelbarer Nähe zum Wald. Der bäuerliche Hintergrund ist ausgeprägt. Ein Großteil dieser Gruppe hat also den erlernten landwirtschaftlichen Beruf hinter sich gelassen.
Typ 5: HofaussteigerInnen
Diese gut 10% der Befragten umfassende Gruppe unterscheidet sich in wichtigen Aspekten von den bisher behandelten Gruppen: Alle sind in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, aber kein einziger hat eine land- oder forstwirtschaftliche Berufsausbildung. Diese Gruppe hat keinen beruflichen Bezug zur Land- oder Forstwirtschaft, sie wohnen durchwegs in unmittelbarer Nähe des eigenen Waldes.
Typ 6: Urbane WaldeigentümerInnen
Urbane wohnen sehr oft in größeren Gemeinden, weit entfernt von ihrem Wald. Für diese Gruppe steht
Waldnutzung nicht im Zentrum ihres Lebensinteresses.
Typ 7: Landwirtschaftsferne WaldeigentümerInnen
Dieser Typ wohnt durchwegs in kleinen bis mittleren Gemeinden und größtenteils in geringer bis mittlerer Entfernung zum eigenen Wald, es ist kaum ein bäuerlicher Hintergrund vorhanden.
Die drei letztgenannten Typen (5, 6 und 7) können als „neue WaldeigentümerInnen“ bezeichnet werden. Zusammen umfassen sie rund ein Drittel der Befragten. Für sie haben Arbeit in und Einkommen aus Land- und Waldwirtschaft keine, zumindest keine nennenswerte Bedeutung. Andere Aspekte, die sie mit ihrem Waldeigentum verbinden, wie Erholung und Freizeitnutzung, treten in den Vordergrund.
Abschätzung der zukünftigen Entwicklung
Es spricht nichts dafür, dass die generelle, jahrzehntelange Entwicklung weg von Vollerwerbs-, hin zu Nebenerwerbsbetrieben und das rasche Schwinden land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zum Stillstand käme.
Wirtschaft.Wald.Gipfel huldigt Erfolgsprodukt Holz
„Fakt ist, dass Holz ein stabiler Wirtschaftsfaktor ist, der knapp 300.000 Menschen eine verlässliche Einkommensbasis bietet. Die Forstwirtschaft ist ein attraktiver Arbeitgeber im ländlichen Raum und schließlich wird die Bedeutung des heimischen Waldes für den Klimaschutz und unser Ziel zunehmen, Österreich bis 2050 energieautark zu machen“, so Umweltminister Niki Berlakovich im Rahmen einer Pressekonferenz zum „Wirtschaft.Wald.Gipfel“ in Rein.
Holzeinschlag nimmt laufend zu
„Aktuell haben wir einen Holzeinschlag von 17,8 Millionen Erntefestmeter. Das sind um 6,6 Prozent mehr als noch 2009. Trotzdem nutzen wir erst knapp 80 Prozent des Holzzuwachses. Wir haben also noch erhebliches Potenzial, das es nachhaltig zu nutzen gilt“ berichten die Verantwortlichen weiters.
Multitalent steirischer Wald
Auch in der Steiermark ist die Bedeutung des Waldes beachtlich. „Unser Wald zählt zu den kostbarsten Lebensressourcen, die wir in der Steiermark haben. Er ist wahrlich das Multitalent unseres Landes. Neben seiner Funktion als Erholungsraum bietet er Schutz gegen Lawinen, liefert saubere Luft und klares, sauberes Wasser und bringt den Zukunftsbau- und Energiestoff mit dem höchsten Nachhaltigkeitsfaktor hervor“, hebt Agrarlandesrat Johann Seitinger die Rolle des Waldes in einem der waldreichsten Bundesländer hervor.
Geschäftsfeldentwicklung „Waldbiomasseversorgung“
Die Forschungs- und Technologieinitiative „Energiesysteme der Zukunft“ des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie veröffentlichte einen umfassenden Bericht zum Thema „Entwicklung eines Geschäftsfeldes „Waldbiomasseversorgung-SÜDOST“ durch die vorrangige Nutzung bisher ruhender Holzreserven“.
Ich möchte wesentliche Inhalte und neue Erkenntnisse zitieren bzw. in eigenen Worten zusammenfassen:
Ein drastischer Anstieg des Holzbedarfs der österreichischen Industrie, insbesondere auch des Energieholzbedarfs der Biomasseanlagenbetreiber, hat dazu geführt, dass sich der Holzmarkt grundlegend von einem Käufer- in einen Verkäufermarkt gewandelt hat. Für die Forstwirtschaft eröffnen sich mit der Vermarktungsmöglichkeit des Sortiments Energieholz in Kombination mit einer effizienten Ernte neue wirtschaftliche Perspektiven.
Ökostrom aus Holz und erzielbare Wertschöpfung
Das Ökostromgesetz 2002 hat einen Boom ausgelöst. Werden alle genehmigten Projekte zur Stromerzeugung aus Holz umgesetzt, wird es notwendig sein, im großen Umfang bislang ungenutzte Holzpotenziale zu mobilisieren, um die Versorgung dieser Anlagen sicher zu stellen.
Biomasseboom
Biomasse ist ein stark boomender Markt. Zusätzliche Kapazitäten für die Produktion von Brennholz und Waldhackgut sind bei den einzelnen Waldbauern nur begrenzt vorhanden. Mögliche Engpässe in der Brennholz- und Waldhackgutversorgung hätten negative Auswirkungen, sowohl auf die Forst- und Holzwirtschaft als auch auf die Biomasseszene insgesamt.
Minimierung der Erntekosten als Erfolgsfaktor
Die Schlägerungs- und Vermarktungskosten stellen die maßgeblichen Parameter für den finanziellen Erfolg der Holzmobilisierung für den Waldbesitzer dar. Größere Einheiten und besserer Organisationsgrad schlagen sich sowohl in einem höheren Holzpreis, als auch in geringeren Erntekosten positiv zu Buche.
Prognostizierter Rohstoffengpass nur mit intensiven Mobilisierungsmaßnahmen abwendbar
Es hat sich gezeigt, dass der prognostizierte Rohstoffengpass nur mit intensiven Mobilisierungsmaßnahmen abzuwenden ist. Ein weiterer Ausbau der Energiegewinnung aus Biomasse für den energetischen Zweck ist nur in Verbindung mit einer vorab gesicherten, langfristigen Deckung des Rohstoffbedarfs zu empfehlen.
Meine Schlussfolgerung: Die Studie dokumentiert die Erfordernis von Strategien zur langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung, einem Kernelement meiner Master Thesis.
around the world in 60 seconds
Der virtuelle Globus Google Earth feiert ein besonderes Jubiläum: seit seinem Start im Jahr 2005 wurde er über eine Milliarde Mal heruntergeladen!
Ich kann mich noch sehr gut an die zweischneidigen Diskussionen der GIS-Community nach der Veröffentlichung von Google Earth erinnern:
die Pessimisten prognostizierten den Untergang der GIS professionals, die Optimisten erkannten darin das ungeheure Potential – und letztendlich ebnete Google Earth den Weg für geographische Informationssysteme im Massenmarkt und die Integration von Geoservices in allen Lebensbereichen.
Wirtschaft.Wald.Gipfel
Am 12. Oktober 2011 findet im Stift Rein (bei Graz) auf Einladung vom Umweltminister und der Landwirtschaftskammer Steiermark der „Wirtschaft.Wald.Gipfel“ zum Thema „Wirtschaftsfaktor Holz“ statt.
Einladung Wirtschaft.Wald.Gipfel am 12.10.2011 herunterladen
Holzflussbild
Das österreichische Holzflussbild zeigt den forstwirtschaftlichen Gesamtverbrauch an Holz, aufgegliedert auf die einzelnen Nutzungsbereiche Säge, Industrie und Energie.
Diese Darstellung stammt von N. Dorfinger, der die Darstellung von K. Nemestothy vereinfacht und angepasst hat:
Quelle: DORFINGER (2007)
38% der gesamten, forstwirtschaftlich genutzten Holzmenge sind Energieholz!
Diese setzen sich zusammen aus:
…..22% Brennholz und Energierohholz
…..6% Waldhackgut
…..5% Rinde aus der Sägewerk & Industrieholz
…..5% aus Sägenebenprodukten (Abfall aus Plattenindustrie und Papierindustrie)